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STATION 7: BLICK NACH UNTEN
Spurensuche in der Erde

Am Kollmitzberg dominiert Granitgestein

Der Kollmitzberg liegt am Rand der südlichen Ausläufer der Böhmischen Masse, das geologisch alte Rumpfgebirge in Tschechien und im Grenzgebiet von Niederund Oberösterreich sowie Bayern. Es ist der stark verwitterte Rest eines alten Gebirgsmassivs aus dem Paläozoikum (Erdaltertum im Zeitraum von ca. 542 Millionen Jahre bis ca. 251 Millionen Jahre vor heute).

Die Böhmische Masse ist Teil der europäischen Mittelgebirgsschwelle und erreichte einst Höhen bis 7.000 Meter. Die heutige Rumpflandschaft der Böhmischen Masse ist geprägt durch sanfte Mulden und Täler sowie weitgespannte, niedrige Rücken und Kuppen. Die Böden sind großteils saure in Mulden von Grundwasser beeinflusste Böden.

Der Weinsberger Granit ist das dominierende Gestein am Kollmitzberg

Das Mittelgebirge um den Kollmitzberg ist vom Durchbruchstal der Donau (Strudengau) geprägt, das die sogenannte Neustadtler Platte von den nördlich der Donau liegenden Hochflächen trennt. In Bereichen von geologischen Verwerfungen bilden Seitentäler vor allem canyonartige Taleinschnitte (z. B. Stillsteinklamm, Tiefenbach). Südlich des Kollmitzbergs taucht die Böhmische Masse unter die erdgeschichtlich deutlich jüngere Molassezone des Alpenvorlandes und der Nordalpen ab.

Geologisch besteht der Kollmitzberg hauptsächlich aus Graniten (kristallines Tiefengestein), die mit einer bis zu 30 Meter starken Verwitterungsschicht des Granits, dem Flins (vom altmittelhochdeutschen Wort für Gestein splitter), überdeckt sind.

Der Kollmitzberg war in erdgeschichtlicher Zeit vermutlich eine Art Küstenfels am Nordrand des Molassemeeres (im Neogen vor 22 – 5 Mio. Jahren), der den Kräften des Wassers trotzte. Strandblockwerk aus Granit, das durch den Wellenschlag aus den Küstenfelsen gelöst wurde und unter anderem im Klosterwald von Ardagger zu finden ist, erzählt uns von der Erdgeschichte.

Ausblicke und Einblicke
am Kollmitzberg