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STATION 8: BLICK ZURÜCK
Geschichtliche Spurensuche
rund um den Kollmitzberg

Der Kollmitzberg – eine wichtige Schutz- und Signalfunktion

Der Kollmitzberg gibt geschichtliche Rätsel auf. Die exponierte Lage der Wallfahrtskirche auf einem Bergrücken mit außerordentlicher Fernsicht und im Sichtfeld weiter Landesteile lassen bereits frühgeschichtliche Wurzeln des Gipfelplateaus vermuten.

Die Nähe zu nachweislich alten germanischen Kultstätten in Innerzaun („Hexenstein“) lassen auf eine Fortsetzung des Kultes am Kollmitzberg in christlicher Zeit schließen. Die strategisch günstige Lage sowie die ergiebige Quelle ließen den Höhenrücken zu einem sicheren Baugrund für einen Sakralbau bzw. eine Befestigungsanlage werden.

Foto: Herbert Schreiner

Historisch belegt ist die erste Erwähnung im 9. Jahrhundert als Collomezza und 1135 als Chalmunze. Die Nähe zum Wort „Kalamantia“ vom keltorömischen Wort für „hochgelegener, geschützter Platz“ machen eine frühe Besiedlung der Bergkuppe wahrscheinlich. Der achteckige Kirchturm, mit seinen bis zu 2 Meter dicken Mauern, könnte ein römischer Wachturm gewesen
sein – ein idealer Ort die Donau-Limesgrenze zu überwachen. Auch die augenscheinlichen Reste einer künstlichen ringför migen Wallanlage am Rand des Bergplateaus sind noch erkennbar.

Bild: Kupferstich von Georg Matthäus Vischer, 1672 © IMAREAL, ÖAW

Es gab eine mittelalterliche Fluchtburg, die aber ihren Ursprung wohl schon in urgeschichtlicher Zeit hat. Ortsnamen wie „Burgstaller“ (alter Pfarrhof) weisen auf eine abgekommene Wallanlage mit Schutzfunktion hin. Gesichert ist auch die Funktion des Kollmitzbergs als Standort für „Kreitfeuer“. Diese waren wichtige Signalpunkte auf exponierten Fernsichtplätzen, wo stets Reisig und Brennholz gelagert wurde, um bei Feindesgefahr mit Rauch und Feuer weithin sichtbar zu warnen. Vor allem in den Türkenkriegen des 16. Jahrhunderts besaß der Kollmitzberg eine wichtige Schutz- und Signalfunktion.

Ausblicke und Einblicke
am Kollmitzberg